hier zwei Post-Nachtdienst-Schmankerl:
1. Ich berichte am Bettplatz eines Patienten: „Der Herr Müller ist zwei Tage nach *eigentlich ganz banaler OP* noch bei uns, weil er weiterhin sehr durchgängig ist“ – Das ist eigentlich ein Euphemismus für: „Hat die ganze Nacht geschrien, gespuckt und produktiv halluziniert“.
Der Herr Müller jedoch guckt mich während meiner salbungsvollen Ansprache mit verblüffend klaren Augen an und sagt: „Also Frau Dr. ASS, das stimmt so nicht ganz, mir geht es sehr gut und ich weiß genau wo ich bin, auf der Intensivstation im *wildesten Maximalversorger Deutschlands*. Ich wurde doch am *korrektes Datum* operiert, und heute ist der *ebenfalls korrektes Datum*. Ich ernte reichlich hochgezogene Augenbrauen und fragende Blicke, und würde am liebsten im Erdboden versinken. Hallo? Was ist denn da passiert? Bis vor 5 Minuten war dieser Mann doch völlig durchgeschallert? Nach Ende der Visite gehe ich nochmals zu ihm, ich muss ihm Blut abnehmen, den ZVK hat er sich im Rahmen seiner wilden Aktionen in der Nacht gezogen.
„Einmal kurz pieksen, Herr Müller!“ … und er spricht: „Ja, kein Problem, Mäuschen, und wenn Du fertig bist, dann mach doch die Tür zur Dachterasse auf, meine Frau müsste jeden Moment mit dem Hubschrauber kommen. Die wollte mich doch abholen.“
Ja nee ist klar. Wir sind im ersten Stock.
2. Eine ältere Dame aus dem Heim, die klassische Freitag-Abend-AZ-Verschlechterung. Ich übergebe sie meiner Kollegin mit den Worten: „Komplett desorientiert“. Meine Kollegin kann sich jedoch nicht verkneifen, das selber zu testen. Es entwickelt sich folgender Dialog:
“ Frau Meier, Guten Morgen!“
„Guten Morgen!“
„Geht es ihnen gut?“
„Gut!“
„Sie wissen ja, sie sind hier im Krankenhaus“
„Im Krankenhaus!“
„Genau. Sagen Sie, haben sie vorher zu Hause gewohnt oder im Heim?“
„Im Heim.“
Meine Kollegin schaut mich an… „die weiß doch genau, was los ist!“ Ich muss einschreiten:
„Frau Meier? Eins Zwei Drei!“
„Zwei Drei“
Alles klar!